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21. April 2021

DRIPSTOP® - Verarbeitungshinweise für Antikondensatvlies

DRIPSTOP® - Antikondensat-Vlies auf Trapezprofilen

DR!PSTOP® - Antikondensat-Vlies auf Trapezprofilen

Grundlagen
In der uns umgebenden Luft befinden sich üblicherweise Anteile von Wasser in Form von nicht sichtbarem, gasförmigem Wasserdampf. Hier gilt das bauphysikalische Gesetz, dass die Luft, je wärmer sie ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen (z.B. bei 20°C maximal 17,3g/m³ und bei 10°C nur 9g/m³). Die Luft ist in beiden Fällen zu 100 % gesättigt. Man spricht von 100%-iger Luftfeuchtigkeit. Das geläufigste Maß für den Wassergehalt der Luft ist die „relative Luftfeuchte“ ? (phi), angegeben in %. Die relative Luftfeuchte ergibt sich aus der jeweils in der Luft enthaltenen Wasserdampfmenge W in g/m³, dividiert durch die maximal mögliche Wasserdampfmenge bei der die Luft zu 100% gesättigt ist, also die „Sättigungsmenge“ Ws in g/m³. 
Mit Wasserdampf gesättigte Luft hat demzufolge eine relative Luftfeuchtigkeit von 100%. 

Die Temperatur, bei welcher sich Wasserdampf in Kondensat oder Tauwasser umwandelt nennt man Taupunkttemperatur oder den Taupunkt.
Die Taupunkttemperatur ergibt sich aus der vorhandenen Lufttemperatur TL in °C und der relativen Luftfeuchte in %. 
Beispiel: Bei einer Lufttemperatur von 20° C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70% beträgt die Taupunkttemperatur 14,2°C. 

Aus der Praxis: 
Warme und feuchte Luft mit einer Temperatur von 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70% kommt in Kontakt mit einer kälteren Oberfläche, z.B. einer Trapezprofiloberfläche mit 10°C. Die 20°C warme Luft wird hier auf 10°C abgekühlt. Wie bereits oben aufgezeigt, kann die Luft aber bei 10°C  nicht mehr so viel Wasser aufnehmen, wie bei 20°C. Die Folge ist ein Tauwasserausfall an der kälteren Oberfläche. Aus Diagramm 1 ist dies ganz einfach abzulesen.

Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70% und einer Lufttemperatur von 20°C ergibt sich eine zugehörige Taupunkttemperatur von ca. 14,2°C. Die Temperatur der „kälteren“ Trapezprofiloberfläche ist kleiner als die Taupunkttemperatur, deshalb fällt hier entsprechendes Wasser aus der Luft aus, das Trapezprofiblech wird mit Kondensat belegt und wird nass.

Kondensataufnahme von DR!PSTOP® 
DR!PSTOP® ist ein „Vlies-Gewebegemisch“ aus geflochtenen Polyesterfasern (PES), welche hervorragend geeignet sind, Kondenswasser aufzunehmen. (ähnlich wie ein Schwamm) DR!PSTOP® speichert das Wasser bis zur Sättigung in der Vliesstruktur und verhindert damit ein Abtropfen. Die Wasseraufnahme von DR!PSTOP® ist zum einen vom Vlies-Volumenanteil (70g/m³) und zum anderen von der Dachneigung abhängig.

0° > 700g
45° > 500g
90° > 400g 

Aus der Praxis: Ein Stahltrapezprofil 32/207 mit einer Baubreite (überdeckte Dachfläche) von 1.035mm besitzt eine Flachabwicklungslänge von ca. 1.250mm. Auf einer überdeckten Dachfläche von 1,035m2 kann somit dieses Blech, bei einer Dachneigung von 45° und der Verwendung eines 70g/m³-Vlieses, eine Menge von 500g/m2 x 1,25m2 = 625g Wasser pro 1,035m2 aufnehmen. Größere Wasseraufnahmen, bzw. eine höhere Sättigung, führen zu einem Abtropfen.

Kondensatabgabe von DR!PSTOP®
Die Wasserverdunstung ist abhängig von Zeit und Lufttemperatur. 
Beispiel: Bei einer Umgebungstemperatur (Lufttemperatur) von z.B. 20°C und einer Abtrocknungszeit von 4,5 Std. ist es möglich, eine Wassermenge von ca. 300g/m2 anteilig aus dem Vlies verdunsten zu lassen. Aus diesem Grunde ist es zwingend erforderlich für eine ausreichende Belüftung zu sorgen, die eine Verdunstung der auf genommenen Wassermenge aus dem Vlies gewährleistet.

Handhabung
Beschädigungs- und schmutzfreie Verlegung
Es ist unbedingt darauf zu achten das DR!PSTOP® Antikondensatvlies während der Montage nicht z.B. durch Begehen oder Schieben und Ziehen auf Pfetten- oder Binderunterlagen zu beschädigen. Verschmutzungen durch Finger- und Handabdrücke sowie durch Fett und sonstige Schmiermittel sind zu vermeiden. Überdeckungsbereich Profillängsstoß Die Längsüberdeckungen der Profilränder sind vliesfrei.

Traufenausbildung / Pultausbildung / Ortgangausbildung
Im Bereich der Traufe / Pultfirst / Ortgang empfehlen wir das Vlies auf einer Breite von ca. 100mm vom Trapezprofilende zu de aktivieren. Hierzu wird das Vlies mit einem professionellen Heißluftgebläse (handelsüblicher Heißluftpistole mit 1500-2000Watt) bis zur sichtbaren Verflüssigung erhitzt, so dass durch die geschmolzenen Vliesfasern kein Wasser mehr aufgenommen werden kann.

Bei Dachneigungen von kleiner als 20° empfehlen wir zusätzlich den wasserführenden Untergurt der Dachtrapezprofile mit einer Falzzange so anzubiegen, dass ablaufendes Regenwasser sicher in die Dachrinne abgeleitet wird und es an der Traufe nicht zu einer Dauerdurchnässung der Schnittkante führt, wie bei einem Kaltdach ohne Vliesbeschichtung.

Belüftung der Kaltdachprofile im First
Firstentlüftung für einschalige Dacheindeckung
Es ist erforderlich im First, im Pultfirst sowie an allen Dacherhöhungen Belüftungsöffnungen vorzusehen, um durch ausreichende Belüftung eine Verdunstung des Kondensats aus dem DR!PSTOP® Antikondensat-Vlies zu ermöglichen.

Planung und Konstruktion
Bei der konstruktiven Planung eines Daches mit DR!PSTOP® ist 
dringend auf eine fachgerechte und ausreichende Belüftung zu achten. (Weitere Informationen auf construction.arcelormittal.com/at-de)

Transport
LKW-Transport ist grundsätzlich nur mit beplanten Fahrzeugen zulässig. Unsere Lieferungen erfolgen grundsätzlich ab Werk. Spätestens mit Auslieferung der Ware an den Spediteur oder eine sonstige Transportperson - auch eigene Mitarbeiter - geht die Gefahr auf den Käufer über. Dieses gilt auch für den Fall, dass frachtfreie Lieferung vereinbart wurde.

Lagerung
Bei der Lagerung auf der Baustelle ist sicher zu stellen, dass keine Nässe in die Blechpakete eindringt.

Verarbeitung an der Baustelle
Die Profiltafeln sollten nach Möglichkeit innerhalb von 8-14 Tagen verarbeitet werden

Verarbeitungshinweise für Antikondensatvlies
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